freeflow wissenschaften
Montag, 15. März 2004
traumbericht

mein bus, der gefangenentransport in die fabrik, steht hier, der andere, der mit den heimfahrenden besuchern und schaulustigen nur wenige meter weiter drüben. ich überlege kurz, dann stelle ich mich im getümmel ein paar schritte weiter hinüber und steige ein.

schon wenige hundert meter nachdem er das gefängnis verlassen hat, sehe ich, wie dem reisebegleiter, einem zwei meter großer, muskulöser schwarzer in pagenuniform, etwas über das funkgerät gesagt wird, und er beginnt, die blicke schweifen zu lassen.

draussen ist es frühlingskühl, aber die sonne heizt erbarmungslos durch das fenster, ich bin mir sicher, etwas über eine blaue jacke zu hören, und stopfe diese schnell unter den sitz, lege die gelbe decke darauf, und den rucksack, um mir ein nest zu bereiten. trotzdem ist es so heiss, das ich müde werde. der page beginnt bereits, mit leisem bariton die reihen der personen durchzugehen, seine erkenntnisse zu kommentieren, indem er den mittelgang abschreitet und jeden genau beäugt. ich versuche eine runde zu schlafen; die notbremse zu ziehen und wegzurennen wird wohl nicht funktionieren. er ist schon fast da, und ich schrecke hoch ich sehe, ein ärmel der jacke lugt noch aus dem stoß heraus, ich stopfe sie hinein. dann lege ich den kopf zur seite, und verfalle sofort wider in den halbschlaf. ich kann spüren, dass er sich über mich beugt, und mich an der nase kitzelt, um mich aufzuwecken, aber ich wache nicht auf, murmle abweisende worte, klammere mich an den rucksack.

dann geht er weiter, und bei der nächsten station steigt er plötzlich aus. ich schaue aus dem fenster, sehe ihn davonmarschieren, in eine riesige dreckgrube, die einem torfbruch ähnelt. runderherum überall kleine ortschaften, dörfer, bauernhöfe. ich überlege, ob ich bei der nächsten haltestelle aussteigen soll, oder, da die gefahr offensichtlich gebannt ist, lieber hoffen, früher oder später in eine größere stadt zu kommen. dort hat man es als flüchtiger verbrecher leichter. bevor ich einschlafe fällt mir auf, dass ich mich nicht daran erinnern kann, was ich verbrochen hatte.

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Last modified: 30.06.08, 16:20
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